Nachhaltigkeit bei Deloitte: Dahinter stecken nicht nur erstklassige Beratungsangebote für unsere Kunden – sondern auch exzellente Karrierechancen für dich. Unsere Sustainability Teams begleiten Unternehmen aller Branchen bei ihrer Transformation zu einer nachhaltigeren Organisation und setzen dabei auf dein Know-how rund um Nachhaltigkeit und CSR. In welchem Bereich bist du mit an Bord?
Wie lässt sich Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette verankern? Auf diese Frage findet unser Team Sustainable Value Chain individuelle Antworten für unsere Kunden.
Hier ist dein Einsatz in vielfältigen Themenbereichen gefragt: Zum Beispiel, wenn wir Unternehmen mit unserer Beratung dabei unterstützen, zirkulär zu wirtschaften, ihren CO2-Ausstoß zu senken oder Menschenrechte in ihrer Lieferkette einzuhalten. Gemeinsam mit uns kümmerst du dich außerdem um die Integration und Steuerung eines nachhaltigen und zugleich wettbewerbsfähigen Produktportfolios und bringst dein Wissen rund um die optimierte Nutzung von Ressourcen sowie die Integration von Nachhaltigkeitsdaten in der IT-Landschaft ein.
Ob die Ziele des Pariser Klimaabkommens, der starke Fokus auf Nachhaltigkeit seitens Investor:innen und Geschäftspartner:innen oder die steigende Nachfrage der Kunden nach nachhaltigen Finanzprodukten: Wir im Financing Sustainability kennen die Faktoren, die das Geschäftsumfeld von morgen prägen – und wissen, wie wir diese Herausforderungen bestmöglich angehen.
Als Teil unseres Teams unterstützt du Unternehmen bei Finanzierungsleistungen, steuerlichen Optimierungen oder bei Zu- oder Verkäufen von Unternehmensteilen durch ESG-Due-Diligence. Um die Nachhaltigkeitsvorhaben unserer Kunden optimal zu finanzieren, stehst du unseren Kunden auch bei der Beantragung passender Fördergelder zur Seite.
Die Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung unter einem Dach: Das ist der Deloitte ESG Tech Hub.
Die ESG-Technologielandschaft wächst rasant – und als Teil des ESG Tech Hub Teams kümmerst du dich ebenso dynamisch darum, technologische Anforderungen in verschiedenen Nachhaltigkeitshandlungsfeldern um- und die passenden IT-Lösungen dafür einzusetzen. Du konzipierst neue Informationsarchitekturen, entwickelst und implementierst digitale Plattformen und berätst unsere Kunden vom Geschäftsmodell bis zur Umsetzung in der IT-Landschaft. Dabei arbeitest du eng mit unseren strategischen Allianzpartnern und einem schnell wachsenden Start-up Ecosystem zusammen.
Im ESG Reporting & Steering unterstützen wir Unternehmen rund um die zunehmenden Anforderungen, die von Kapital- und Gesetzesgebern gestellt werden: Hier bringst du deine Expertise ein, um unsere Kunden beim Aufbau der Sustainability-Reporting-Strukturen zu begleiten. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die Nachhaltigkeitsberichterstattung bzw. die nicht-finanziellen Informationen im Lagebericht zu prüfen und dabei alle gesetzlichen Anforderungen im Blick zu behalten.
Sei dabei und ermögliche unseren Kunden eine optimale Nachhaltigkeitsberichterstattung: Du sorgst für die Auswahl und Implementierung geeigneter Softwarelösungen, unterstützt bei der Messung von Nachhaltigkeitszielen und überprüfst die entstehenden Kennzahlen. So sorgst du für ein sicheres und reibungsloses Risikomanagement unserer Kunden.
Nachhaltigkeitsstrategien und innovative, marktorientierte Geschäftsmodelle stehen für uns im Team ESG Strategy & Governance im Mittelpunkt des Geschehens.
Als Teil des Teams unterstützt du uns dabei, das Thema Nachhaltigkeit erfolgreich in der Führung von Unternehmen zu verankern. Dafür entwirfst du passende KPIs, um Ziele und Fortschritte zu dokumentieren und zielgerichtet auszuwerten – und entwickelst gemeinsam mit uns die Produkte und Dienstleistungen der Zukunft.
Wir verstehen Nachhaltigkeit nicht als Notwendigkeit, sondern als waschechten Erfolgsfaktor. Deshalb begleiten wir unsere Kunden über Branchen und Grenzen hinweg auf ihrer spannenden Transformation zu „Net Zero“.
Erfahre im Video, wie wir diese Herausforderung angehen.
"Wenn Nachhaltigkeit als Entscheidungsgröße integriert und zum Kernelement der DNA eines Unternehmens wird, dann wird dieses in Zukunft auch erfolgreicher sein."
"Der überwiegende Teil der Unternehmen hat sich bereits auf den Weg in die Dekarbonisierung gemacht."
"Ich glaube fest daran, dass wir mit Sustainability vor der nächsten fundamentalen Veränderungswelle für Unternehmen stehen."
Wie können wir die Auswirkungen des Klimawandels wirkungsvoll abmildern? Wir bei Deloitte wissen, dass sich diese Frage nicht leicht beantworten lässt. Doch wir nehmen die Herausforderung an – zum Beispiel mit unserer Initiative WorldClimate: einer Strategie, die uns verantwortungsvolle Klimaentscheidungen innerhalb unserer Organisation und darüber hinaus ermöglicht. So leisten wir unseren Beitrag zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens.
Better Futures. Together: Im April ist Earth Month bei Deloitte: In diesem Monat stellen wir den Klimawandel und seine Folgen ganz besonders in den Fokus, um unsere Mitarbeitenden auf den Einfluss unserer Handlungen auf das Klima aufmerksam zu machen. Mit Live-Events und Aktionen regen wir alle Kolleg:innen dazu an, sowohl Zuhause als auch am Arbeitsplatz verantwortungsvolle Entscheidungen für das Klima zu treffen.
Die Gefahren des Klimawandels zwingen die Weltwirtschaft zu einer nachhaltigen Transformation – doch wie kann die Wirtschaftspolitik diesen Wandel erfolgreich gestalten? Die Studie „Work toward Net Zero“ von Deloitte geht dieser Frage auf den Grund und gibt einen Ausblick auf die wichtigsten Handlungsfelder in der Wirtschaftspolitik der Zukunft. Sie befasst sich mit dem systematischen Aufbau der „Green Collar Workforce“ von morgen und beleuchtet, wie die Bandbreite neuer Beschäftigungschancen durch die Transformation effektiv genutzt werden kann.
Erstklassige End-to-end-Begleitung auf dem Weg zur Nachhaltigkeit: Unsere Teams beraten Unternehmen ganzheitlich rund um Strategie, Wertschöpfungskette und Kommunikation – und behalten dabei immer die sozialen und ökologischen Aspekte im Blick.
Welchen Stellenwert haben Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei Deloitte? Wie sehen die Nachhaltigkeitsstrategien der Zukunft aus und mit welchen Maßnahmen kann die grüne Transformation für Unternehmen gelingen? In unseren Podcast-Folgen gewähren die Geschäftsführenden der Deloitte Sustainability & Climate GmbH, Bernhard Lorenz und Lydia Neuhuber, spannende Einblicke in ihren Bereich.
In der ersten Folge gibt Bernhard, Geschäftsführer der Deloitte Sustainability & Climate GmbH und Global Consulting Sustainability & Climate Strategy Leader, einen Einblick in das vielschichtige Thema Nachhaltigkeit und lässt uns einen Blick hinter die Kulissen von Klimakonferenzen (CoP) werfen. Warum er Deloitte für den richtigen Arbeitgeber hält, wenn ihr euch für einen Job mit Nachhaltigkeitsbezug interessiert und welchen Beitrag unsere Expert:innen bei der Erreichung des 1,5 Grad Ziels leisten können, erfahrt ihr in seiner Podcast Folge.
In der letzten Folge unserer Podcast-Staffel rund um Nachhaltigkeit blickt Lydia zurück auf die vergangenen Folgen und zieht ein Fazit. Sie ist Geschäftsführerin der Deloitte Sustainability & Climate GmbH und hat einen guten Überblick über die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten. Worauf kommt es also jetzt an? Welche Maßnahmen sind erfolgversprechend? Und was sollten Talente mitbringen, wenn sie mit uns gemeinsam die grüne Transformation voran bringen wollen?
Podcast Transkript | Was hat den größten Impact für den Klimaschutz? | Lydia Eckhard
Intro: You Got Mail von Lydia Eckhard, Director und Geschäftsführerin der Deloitte Sustainability and Climate GmbH, Betreff: Wie kommen wir am schnellsten voran? Liebe Lydia, Nachhaltigkeit ist ein riesiges Thema.Es gibt so viele Ecken, wo man ansetzen kann, so viel, was man wissen muss.Ich muss sagen, nach acht Folgen dieses Podcasts bin ich um einiges schlauer, aber mir raucht auch ganz schön der Kopf. Kannst du ein bisschen Ordnung für mich in die Sache bringen? Was müssen wir zuerst machen, wenn wir schnell in Sachen Nachhaltigkeit vorankommen wollen?Was hat kurzfristig den meisten Impact? Interviewer:in: Ja, hallo Lydia, herzlich willkommen zur neunten und damit letzten Folge unseres Podcasts „Refuture Re Economy“ mit dem Fokus auf dem Thema Nachhaltigkeit. Lydia: Hallo, schön, dass ich da sein darf. Interviewer:in: Tja, keine einfache Frage, die du da in der Mail bekommen hast. Was bringt schnell den größten Impact? Kann man das überhaupt so einfach sagen? Lydia: Ja, ich glaube, so easy kann man das leider nicht sagen, sonst würden auch alle genau das tun. Wenn wir uns Nachhaltigkeit als Thema anschauen, dann ist es sehr vergleichbar mit dem Thema Digitalisierung.Das ist eine gesamtheitliche Transformation, das heißt ganz, ganz viele Stellhebel, die gedrückt werden müssen, mit denen man sich beschäftigen muss, sei es IT, sei es Reporting, sei es Strategie – all diese Dinge müssen ineinander wirken. Und die müssen auch nicht nur einzeln funktionieren, sondern die müssen gemeinschaftlich funktionieren. Und ich vergleiche das immer gerne mit so einem fünftausend Teilepuzzle, das man zu Hause hat. Wenn man da anfangs drauf guckt, dann ist nur ein ganz, ganz großer Haufen an minimalen Teilen, und es ist wahnsinnig schwierig, sich zurechtzufinden. Dann fängt man eben mal an mit den Randstücken, mit den Ecken, die man raussucht, und manchmal gibt es Auffälligkeiten, wo man sagt, da muss man ganz besonders rein. Jetzt startet man mal mit dem hellblauen Teil rechts oben. Und genauso ist es ein Stück weit auch an der Stelle. Man muss verstehen, wo sind die Leitplanken, wo kann ich rangehen, was sind vielleicht auch besonders wichtige Themen und sich dann Stück für Stück dem Gesamten widmen, um so sicherzustellen, dass man die Transformation dann auch erfolgreich durchziehen kann. Interviewer:in: Welche Maßnahmen hältst du denn für besonders wichtig? Lydia: Aus meiner Sicht gibt es drei elementare Dinge, die an der Stelle zu bedenken sind.Das erste ist zu verstehen, was sind denn eigentlich die regulatorischen Mindestanforderungen, die das absolute „Must“ sind? Das sind die Ecken in dem Puzzleteil, die wir uns angeguckt haben. Die kann ich nicht verschieben. Die sind genau dort, und die muss ich einhalten.Als Zweites muss ich mir dann die Frage stellen: Was ist denn eigentlich mein Ambitionsniveau? Wie weit möchte ich gehen? Greifen wir Mindestanforderungen oder möchte ich der Pionier sein, der die Themen auch entsprechend nach vorne treibt? Wie weit ist denn eigentlich mein Rand des Puzzles? Ist es ein kleines Puzzle, ist es ein großes Puzzle? Wie weit möchte ich an der Stelle gehen?Und am Ende geht es auch darum, das Ganze messbar zu machen, mit Kenngrößen zu hinterlegen – qualitativ und quantitativ – und dort ein ganz genaues Verständnis zum „Was ist denn eigentlich Fortschritt?“, „Wo bin ich erfolgreich?“, „Wie gehe ich damit um?“. Also anzufangen, in dem Puzzle erste Elemente zu bauen und damit auch erste Erfolge sichtbar zu machen und ein Verständnis darüber zu kriegen: Wo soll es denn hingehen und wie sieht denn eigentlich das fertige Puzzle am Ende aus?Wenn wir gucken, was in der Realität ist und in aller Munde ist, man braucht nur die Zeitung aufpacken, dann ist es klassischerweise CO2: Wie viele Emissionen emittiert ein Unternehmen? Sei es Scope 1, Scope 2, Scope 3 – hatten wir auch in den anderen Podcast-Folgen schon ein Stück weit. Es gibt aber auch viel breitere Themen. Was jeder häufig kennt, sind so Dinge wie Frauenquoten, mit denen wir uns beschäftigen können, oder Abfall messen. Ich kann Wasserverbrauch messen. Also ich habe einen ganz breiten Radius an Themen, die ich mir angucken kann, und umso besser ich darin bin, die zu quantifizieren, umso einfacher ist es, die Entscheidung dann zu treffen und auch ein gemeinsames Verständnis in der Organisation zu haben: Was wollen wir denn eigentlich erreichen und wo soll es denn eigentlich hingehen?
Interviewer:in: Die Mail, die du bekommen hast, spielt ja auch auf den zeitlichen Aspekt an: Wir müssen unfassbar schnell vorankommen, wenn wir das 1,5-Grad-Ziel überhaupt noch erreichen wollen. Viel zu lange wurden Maßnahmen verschleppt, besonders in der Wirtschaft.Jetzt gibt es Vorgaben und Regularien und Timelines. Und ja, einige Unternehmen sind, gelinde gesagt, unvorbereitet und überfordert.
Lydia: Was ist mir bei dem ganzen Thema wichtig? Dass man das immer ein Stück weit in Relation setzt. Nachhaltigkeit ist kein Thema, das eben erst in den letzten zwölf Monaten auf dem Tisch lag, sondern wir haben ganz, ganz viele Unternehmen in Deutschland, in Europa, aber auch global, die seit einer wahnsinnig langen Zeit an dem Thema arbeiten, wo es ganz, ganz viele Personen gibt, die da auch intrinsisch motiviert die letzten Jahre Themen vorangetrieben haben. Nichtsdestotrotz ist der Druck auf das ganze Thema natürlich heute so hoch, wie es wahrscheinlich noch nie in der Vergangenheit war. Und ich glaube, es hat jetzt eine ganz große Veränderung gegeben. In der Vergangenheit war Nachhaltigkeit manchmal ein Stück weit esoterisch. Jeder konnte für sich selber definieren: Was ist denn eigentlich Nachhaltigkeit? Was möchte ich reporten? Wie möchte ich damit umgehen?Und wir kommen jetzt in eine Welt, wo wir plötzlich sagen: Es gibt Standardisierung. Jeder muss Nachhaltigkeit gleich definieren, jeder muss dieselben Kenngrößen berichten, jeder muss sich mit identischen Themen beschäftigen, gleiche Methoden anwenden. Das ist ein ganz, ganz großer Shift. Und ich komme ja selber eher aus dem CFO-Advisory aus der Vergangenheit.Wenn man das mal vergleicht, wie lange es gebraucht hat, dass so ein IFRS-Standard sich entwickelt hat, dass es dort die unterschiedlichen Auslegungsfragestellungen gibt, dann wissen wir: Das waren Jahrzehnte, bis diese Standards etabliert wurden und hier sind. Jetzt sind wir in der Position, wo teilweise innerhalb von wenigen Wochen bis Monaten gesagt wird: Das ist der neue Standard. Bitte jetzt einmal umsetzen und genauso nach vorne pushen. Und das zeigt, wieso es für Unternehmen wahnsinnig schwierig ist, da Schritt zu halten, die Themen nach vorne zu bringen. Auf der einen Seite eine super Herausforderung, auf der anderen Seite für ganz, ganz viele aber auch eine Chance und eine Motivation, dieses Thema jetzt anzugehen, weil es erstmalig die Möglichkeit bietet, sich wirklich in diesen Themen zu positionieren, vergleichbar zu machen und eben auch die Stärken zu zeigen, die ganz, ganz viele Unternehmen schon die letzten Jahre nach vorne getrieben haben. Interviewer:in: Wieso haben denn Unternehmen so lange nichts gemacht oder sich so schlecht vorbereitet? Welche Gründe siehst du da? Lydia: Auch da würde ich ein Stück weit betrachten: In welcher Welt leben wir denn momentan und was ist die letzten Jahre auch passiert? Wenn wir das reflektieren, auch im Vergleich zu vielleicht noch vor zehn, 20 Jahren, leben wir heute in einer Welt, die eigentlich von einer Krise nach der anderen geplagt ist. Wir haben Corona hinter uns, wir haben einen Ukraine-Konflikt, der am Laufen ist. Wir haben Lieferketten, die teilweise nicht existent sind. Das heißt, ganz, ganz viele Unternehmen waren die letzten Jahre damit beschäftigt, sicherzustellen, dass sie profitabel agieren und dass es sie in Zukunft auch noch gibt. Und jetzt kommt jemand und sagt: „Bitte macht auch noch Nachhaltigkeit. Wir können euch aber noch nicht wirklich sagen, wie, weil die Standards sind noch nicht fertig. Aber fangt schon mal an und treibt Dinge.“ Das ist ein Stück weit so, wie wenn wir zu Hause sitzen und uns jemand sagt: „Iss bitte gesund. Ich habe aber noch keine Definition, was Obst und Gemüse ist, sondern iss einfach mal gesund. Den Rest erzähle ich dir noch nicht.“ Und das ist einer der Triggerpunkte, wieso wir jetzt eben an so einem Wechsel sind und einer neuen Betrachtung des ganzen Themas. Durch das, dass wir jetzt eben erklären, was bedeutet denn eigentlich gesundes Essen – Obst und Gemüse solltest du essen – kommen wir jetzt auf die Ebene dann auch runter zu sagen: Wir können diesem Thema noch mehr Gewicht schenken und wir können es als Entscheidungsgrundlage wirklich in die Prozesse mit aufnehmen. Interviewer:in: Vielleicht kannst du ja noch mal erklären, woher die Komplexität für Unternehmen kommt? Lydia: Nachhaltigkeit in den vollen Facetten von Environmental, Social und Governance ist total breit. Ob ich mich damit beschäftige, meinen Abfall zu reduzieren, ob ich zirkuläre Geschäftsmodelle einbaue oder ob ich sage, Arbeitssicherheit ist total wichtig – das sind Dinge, die unterschiedlich gehandhabt werden, die anders gesteuert werden und die in Unternehmen in unterschiedlichsten Fachbereichen liegen. Und wir wissen alle, was passiert, wenn wir Projekte haben, wo wir ganz, ganz viele unterschiedliche Stakeholder haben, die alle eigenen Push haben, eigene Incentivierung haben – es wird wahnsinnig komplex. Und deswegen braucht es an der Stelle ganz, ganz viel Attention. Es braucht Top-Down-Steuerung, es braucht Personen, die wirklich sagen: „Wir machen das jetzt fachbereichsübergreifend, wir holen alle entsprechend ins Boot.“ Und das ist ein Prozess.Noch vor 24 Monaten waren die Diskussionen, die ich mit ganz, ganz vielen Unternehmen geführt habe: „Was ist denn überhaupt Nachhaltigkeit und was tun wir da?“Da waren auch diese Skills, die Kompetenzen, dieses Verständnis von „Wie ist eigentlich der Link von dem, was man teilweise schon in den Nachrichten gelesen hat, zum wirklichen täglichen Doing?“ Ja, wie trägt der Mitarbeitende, die Mitarbeitende, die am Produktionsband steht, denn dazu bei, dass wir nachhaltiger sind? Was sind denn die Elemente?Und ich glaube, dass wir immer noch in diesem Prozess der Priorisierung sind und das: „Wie schaffen wir es eigentlich, dass wir 150 verschiedene Themen gleichzeitig betrachten und alle bestmöglich in jede einzelne Unternehmensentscheidung mit reinziehen?“. Und das braucht einfach Zeit, so wie jede Transformation eine Zeit braucht. Wir haben die Digitalisierung jetzt mittlerweile über mehr als ein Jahrzehnt nach vorne getrieben, und ich glaube, es gibt ganz, ganz viele Unternehmen, die heute sagen würden: „Wir sind immer noch nicht wirklich digitalisiert.“ Und ähnlich ist es, glaube ich, mit Nachhaltigkeit, dass wir manchmal da auch ein Stück weit natürlich intrinsisch motiviert sind und sagen: „Alles muss morgen passieren.“ Das bin ich selber auch ganz eindeutig. Aber ich glaube, man muss auch realistisch sein, und manchmal ist es besser, wirklich in Schritten vorzugehen. Und manchmal sind es die kleinen Schritte, die dann aber den großen Impact haben und die dazu führen, dass wir Tag für Tag einfach ein Stück weit besser unterwegs sind. Interviewer:in: Vielleicht hast du da auch ein Beispiel? Lydia: Sehr gerne. Nehmen wir mal das ganze Thema ESG-Reporting – ist gerade in aller Munde.Wir haben die neue Regulatorik, hatten wir auch in einem der Podcasts hier.Warum ist es eigentlich so komplex? Das klingt eigentlich relativ einfach: Ich habe irgendwie ein paar KPIs, die möchte ich jetzt reporten, da möchte ich meine Daten zusammenziehen, und dann habe ich einen schönen Bericht. In der Realität ist eine große Anzahl dieser Informationen gar nicht verfügbar. Wenn wir einfach mal überlegen: Was ist denn mit Stromverbräuchen in einem Office-Building? Wir stellen uns das alles so einfach vor. Das ist wie zu Hause, da kommt einmal im Jahr die Stromrechnung, und dann sehe ich, was ich für einen Verbrauch hatte.Spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn ich mir aber vielleicht ein Gebäude mit einem Mitbewerber teile oder wenn ich vielleicht auch nicht hundertprozentig weiß, woher mein Strom eigentlich kommt, weil ich in einem Land unterwegs bin, wo einfach keine Klassifizierung ist, ob ich gerade Grünstrom in meiner Leitung habe oder nicht, zeigt sich, wie schwierig diese Themen sein können. Es wird dann noch ergänzt um die Frage: Wann habe ich denn die Informationen überhaupt bereit? Wenn wir alle mal selber überlegen, fällt uns relativ schnell auf: Die Nachzahlung für die Stromrechnung im letzten Jahr, die kommt nicht unbedingt am 1.1., sondern die kommt mit Verzug. Und ähnlich ist es ja bei Unternehmen auch. Und jetzt kommt plötzlich eine Regulatorik und sagt: „Bitte aber zum Stichtag X.“ Und ich möchte das auch noch in einem Qualitätsniveau, das auf einem Level bisher einfach nie war. Da kommt plötzlich der Wirtschaftsprüfer und sagt: „Ich möchte das jetzt auch prüfen und möchte mein Häkchen geben, mich damit beschäftigen.“ Und so ein ganz, ganz kleines Beispiel zeigt, wie wahnsinnig komplex es ist, an die Daten zu kommen und selbst wenn ich die habe, die dann auch so zu extrahieren, dass es auf einem Qualitätsniveau ist, vergleichbar mit den finanziellen Informationen, die ich stand heute erhebe. Und das mache ich jetzt nicht für eine KPI, sondern das mache ich jetzt plötzlich für tausend verschiedene Datenpunkte. Und dann weiß man, wieso sowas nicht von heute auf morgen passiert, sondern was denn eigentlich da dahinter steckt. Und das ist eben eine Transformation, in der wir mittendrin stecken. Interviewer:in: Okay, also wir halten fest: Es ist komplex und es muss jetzt echt schnell gehen.Was sind denn Erfolgsfaktoren dafür, dass Unternehmen der Change wirklich gelingt? Lydia: Also ich glaube, wenn ich die Erfolgsfaktoren ein Stück weit Revue passieren lasse und auch gucke, was sind die Unternehmen, mit denen ich jeden Tag arbeiten darf, die da richtig gut sind, ist das allererste: Priorisieren. Nicht mit 150 anfangen, sondern wirklich mal sagen: „Was sind die zwei bis zehn, die super relevant für mein Unternehmen sind?“ Und die anzugehen und auch ganz klar im Unternehmen zu kommunizieren: „Das sind unsere zwei bis zehn, die total, total relevant sind, und wir reporten vielleicht 150 andere, weil wir das müssen, aber das sind die, die uns wirklich wichtig sind und auf die wir uns fokussieren.“ Und das sind in der Regel dann auch die Kenngrößen und messbaren Informationen, mit denen ich anfange inkrementell vorzugehen. Das heißt, nicht alles auf einmal, sondern in kleinen, verdaulichen Häppchen.Das kann manchmal sein, dass es total valide ist, Informationen erstmal in einem Excel-Tool zu erheben oder vielleicht dann im nächsten Schritt zu sagen: „Jetzt professionalisieren wir das Excel-Tool.“ Und erst im nächsten Schritt zu sagen: „Jetzt haben wir auch Schnittstellen zu existierenden Tools und bauen uns eine gesamtheitliche IT-Architektur auf.“Also ist so ein Stück weit den Elefanten in Scheiben schneiden, wie man es so schön sagt, und sich immer wieder kleine Erfolgserlebnisse verschaffen, wo man auch wirklich sieht: Wie weit ist man eigentlich schon gekommen? Was hat man geschafft? Was treibt man?Und am Ende, glaube ich, ist der wichtigste Erfolgsfaktor: Die richtigen Personen mit den richtigen Skills an diesen Themen dran zu haben.Klingt total einfach, ist für Unternehmen stand heute die größte Herausforderung, einfach weil wir nicht so viele Personen haben, die wirklich seit Jahren im ESG-Umfeld aktiv sind. Das heißt, ich muss mir sehr konkret überlegen: Welche meiner Mitarbeitenden entwickle ich dahin? Brauche ich Schulungen? Schicke ich die noch mal auf einen MBA, wie auch immer? Wo muss ich vielleicht auch wirklich neue Kolleg:innen hiren? Das heißt, wo brauche ich neue Mitarbeitende, die genau diese Skills mitbringen? Und im Zweifel sich auch das ein oder andere Mal die Frage stellen: Kann ich nicht über externes Know-how, das mit reinkommt, vielleicht auch das ein oder andere Fettnäpfchen überspringen und dadurch schneller zum Ziel kommen und die Qualität entsprechend nach vorne treiben?Ich glaube, es gibt zwei ganz, ganz zentrale Treiber für diese Transformation.Den ersten haben wir schon exzessiv behandelt: Das ist die Regulatorik. Ganz klar Prio 1.Es gibt einen zweiten, der aus meiner Sicht ganz, ganz dicht daran folgt, und das ist die Investoren. Woher kommen die finanziellen Mittel? Wie bin ich langfristig auch finanziell erfolgreich?Und dann ist an Stelle drei eine Vielzahl an unterschiedlichsten Elementen. Das geht von Kundenverhalten über Risiken, die ich betrachten muss, bis hin – und das ist eigentlich der spannende Punkt, den wir immer wichtiger werden sehen – zu der Frage: Welche Mitarbeitenden möchte ich denn eigentlich in meinem Unternehmen und wie schaffe ich es, dass ich die Top-Talente auch wirklich in mein Unternehmen integriert bekomme? Wie kommen die zu mir? Und da spielt Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Interviewer:in: Okay, also es gibt mit der richtigen Strategie – darüber haben wir auch in Folge drei dieser Staffel gesprochen mit Thomas und Hans-Bernd – und mit den richtigen, klugen Köpfen im Team durchaus noch Hoffnung für uns, also für das 1,5-Grad-Ziel. So verstehe ich dich richtig, ja? Lydia: Ich glaube, ich würde nicht in dem Thema arbeiten, wenn ich nicht eine gnadenlose Optimistin wäre. Deswegen muss ich jetzt hier mit „Ja“ antworten. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass wir alle nicht wissen, ob wir die Welt retten können. Aber was wir, glaube ich, wissen, ist, dass wenn wir – jede:r von uns – ein kleines Teil dazu beitragen, wir auf jeden Fall in einer besseren Welt sein werden, als wenn wir sagen: Wir tun an der Stelle nichts.Und dieses für sich selber definieren: Wie kann ich einen Impact leisten? Wie kann ich mich einbringen? Was sind meine spezifischen Skills, die dazu beitragen, dass wir die Welt – und wenn es nur ein ganz, ganz kleines Stück besser ist – aber wir machen sie besser. Das ist, glaube ich, das, worauf es ankommt. Und wenn wir das alle gesamtheitlich machen, dann haben wir einen Impact, der bedeutend größer ist, als wir das vielleicht erwarten würden. Interviewer:in: Welche Voraussetzungen muss ich denn mitbringen, wenn ich als Student:in oder auch als Young Professional gerne auch Unternehmen dabei helfen möchte, ihre Nachhaltigkeitsziele umzusetzen? Lydia: Eine generelle Antwort an der Stelle wäre, glaube ich, sehr … würde ich mir nicht zutrauen, sagen wir es so. Was ich aber gerne mitgebe: Wie gucke ich drauf und was sind denn eigentlich meine Kriterien, wenn es darum geht, Kolleg:innen bei uns ins Team zu holen, die das Thema Nachhaltigkeit nach vorne treiben? Und die sind relativ einfach. Es gibt drei zentrale, die mir dort besonders wichtig sind. Das erste ist Leidenschaft und Interesse am Thema. Das heißt nicht zwingend: Ich muss Nachhaltigkeit studiert haben. Ich habe Mathematik studiert, ich hatte mit Nachhaltigkeit vor vielen Jahren gar nicht so viel zu tun gehabt, aber ich brenne für das Thema. Ich habe Lust, mich darin weiterzuentwickeln, in der Zeitung zu lesen, mich mit Personen auszutauschen – ganz, ganz wichtig. Also dieses kleine Funkeln in den Augen, wenn es ums Thema Nachhaltigkeit geht. Das gehört ganz viel zusammen mit Spaß am Rätsellösen.Da kommt jetzt doch die Mathematikerin durch. Was heißt Rätsel lösen? Wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, sprechen wir über ein Thema, wo es keine vorgefertigten Lösungen gibt. Das ist nicht, wie ich mache ein Kostenreduktionsprojekt. Da gibt es einen ganz klaren Fahrplan, den kann ich folgen, kann abhaken und sagen: „Wann bin ich erfolgreich?“ Wir haben Rätsel vor uns, die so noch keiner vor uns gelöst hat. Das heißt, wir brauchen Kreativität, wir brauchen Spürsinn, wir müssen auch mal vielleicht drei Wochen in die falsche Richtung laufen, um festzustellen: „Oh, das war eine Sackgasse. Jetzt müssen wir noch mal woanders hingehen.“ Aber dieser Innovationsgeist, diese Neugier auf neue Themen ist ganz, ganz wichtig.Und am Ende ist es als letzter Punkt auch relevant, Spaß daran zu haben, mit unterschiedlichen Personengruppen zusammenzuarbeiten. Wenn ich einen klassischen Arbeitstag von mir angucke, dann spreche ich eben nicht nur mit Berater:innen oder nicht nur mit Vorständen, sondern ich spreche mit Ingenieur:innen, ich spreche mit Personen, die an der Produktion sitzen und dort Dinge einpacken. Ich spreche mit ITler:innen, die Systeme verantworten.Ich spreche mit Finanzkolleg:innen, die das Reporting vorbereiten Zahlen mit Wirtschaftsprüfenden challengen. Und man muss in der Lage sein, diese unterschiedlichen Perspektiven zu managen, mit denen auf ein gemeinsames Level zu kommen, gemeinsam zu sprechen und da ganz viel Spaß daran haben, dass man diese unterschiedlichen Perspektiven miterleben darf und daraus dann auch Lösungen generieren kann. Interviewer:in: Du selbst hast ja deinen Weg im Bereich Nachhaltigkeit gefunden. Was gefällt dir denn in dem Bereich besonders gut? Lydia: Wenn ich es in einem Satz zusammenfassen muss, dann ist es: Strategisches Denken und Zukunft mitgestalten. Ich habe noch kein Thema gesehen, das über die gesamten Unternehmen hinweg Relevanz hat, wo man sehr, sehr detailliert verstehen muss: Wie funktioniert eigentlich Business? Was passiert da? Und gleichzeitig genau die Stellhebel drückt, die definieren: Wie sieht denn das Business in fünf oder zehn Jahren aus? Und wie ist eigentlich die Veränderung, die bis dahin passieren muss?Und an dieser Transformation mit dabei zu sein, das mitzuerleben und tatsächlich Ergebnisse einfach in kürzester Zeit zu sehen, in der Kommunikation zu sehen, ist etwas, was mir total viel gibt. Und wenn am Ende die Oma in der Zeitung liest, was ich jeden Tag in meiner Arbeit machen darf, dann gibt mir das ganz, ganz viel und macht mir wahnsinnig viel Spaß. Interviewer:in: Zum Schluss würde ich gerne noch wissen: Was treibt dich an? Also was motiviert dich und was für Leute brauchst du in deinem Team, um weiterhin dich der Nachhaltigkeit so widmen zu können, wie du gerne möchtest? Lydia: Was ich möchte, ist ein wahnsinnig diverses Team mit unterschiedlichsten Hintergründen, unterschiedlichsten Perspektiven auf die Welt und was es braucht. Die aber dann gemeinsam zusammenkommen und eine Vision verfolgen und sagen: „Wir treiben das nach vorne.“ Und am Ende endet das wieder in den funkelnden Augen und der Leidenschaft.Aber es führt genau dazu, wo wir hin müssen. Um Rätsel zu lösen, brauchen wir unterschiedliche Charaktere, brauchen wir unterschiedliche Skills. Und ich wünsche mir ein Team, das möglichst viel von dem hat, weil ich glaube, dass das der einzige Schlüssel ist, dass wir die Rätsel erfolgreich lösen und da am Ende auch die richtige Lösung steht und wir nicht irgendwo zwischendrin stecken bleiben. Interviewer:in: Ich danke dir fürs Gespräch. Lydia: Vielen lieben Dank dir.
Outro: You Got Mail: Liebe Lydia, ich habe nun alle Folgen dieses Podcasts gehört und ich muss sagen: Es fasziniert mich, an wie vielen Stellen man in Sachen Nachhaltigkeit in Unternehmen ansetzen kann und auch ansetzen muss. Die Nachhaltigkeitsbestrebungen sind, wenn es einmal läuft, wie eine gut geölte Maschine, bei der das eine Rädchen in das andere greift.Wenn man an der einen Seite der Maschine eine Maßnahme anstößt, hat diese Bewegung Auswirkungen auf viele andere Rädchen, und sie kann an Ecken und Enden der Maschine zu positiven Auswirkungen führen, an die man zunächst gar nicht gedacht hat.Am Ende kann man nur begeistert zuschauen und hoffen, dass das Outcome all unsere Anstöße und Nachhaltigkeitsbestrebungen wirklich schnell genug kommt. Ich will gern beim Anstoßen helfen. Meine Bewerbung findest du bald auf deinem Schreibtisch.Das war die letzte Folge dieser Staffel von „Refuture Re Economy“ mit dem Fokus auf dem Thema Nachhaltigkeit. Seid ihr eben erst auf den Podcast gestoßen, dann hört doch die anderen acht Folgen an und taucht ein in die Welt der grünen Transformation. Wir wollten darin gemeinsam mit Deloitte die großen Fragen beantworten: Gibt es überhaupt noch eine Chance, die Klimakatastrophe zu verhindern? Können wir uns den Klimaschutz überhaupt leisten?Wie lässt sich die grüne Transformation beschleunigen? Helfen rechtliche Vorgaben wirklich dabei, Emissionen zu senken? Welche Rolle spielt die nachhaltige Lieferkette? Kann man die Weltwirtschaft auf Nachhaltigkeit umstellen? Und lohnt sich das? Kann die Digitalisierung zum Klimaschutz beitragen? Und können CO2-Emissionen überhaupt gestrichen werden, ohne der Wirtschaft zu schaden? Große Fragen. Wir haben die Antworten.Und Deloitte hat vielleicht auch den richtigen Job für dich, wenn du einen Impact in diesem Feld leisten willst. Bei Deloitte kannst du wirklich etwas verändern, indem du Unternehmen hilfst, die neuen Nachhaltigkeitsregularien umzusetzen, Strategien für nachhaltiges Wirtschaften zu entwickeln oder sie in Sachen Finanzen und Steuern aufzuschlauen.Neugierig geworden? Deloitte bietet fortlaufend unterschiedlichste Einstiegsmöglichkeiten.Das reicht von den dualen Studiengängen über Praktika bis hin zum Festeinstieg.Schaut doch einfach mal vorbei auf job.deloitte.com.
Mit der "Sustainability & Climate GmbH", die sich dem Thema Nachhaltigkeit zu 100% verschrieben hat, geht man bei Deloitte neue Wege. Lydia Neuhuber ist seit mehreren Jahren bei Deloitte und Geschäftsführerin dieser GmbH - erfahrt mehr darüber, warum ihr Nachhaltigkeit und Klimaschutz persönlich sehr am Herzen liegt und wie Deloitte hier wirklich etwas verändert.
Podcast Transkript | Sustainability and Climate bei Deloitte | Lydia Eckhard
Interviewer:in: Herzlich willkommen bei Emotions Insider.In Unternehmen wird Nachhaltigkeit ganz unterschiedlich behandelt. Während viele das Thema gar nicht oder nur sehr reduziert auf der Agenda haben, geht man bei Deloitte neue Wege mit einer neu gegründeten GmbH, die sich den Themen Sustainability und Climate zu 100 % widmet.Lydia Eckhard ist seit mehreren Jahren im Unternehmen und seit kurzem an der Spitze dieser neuen GmbH. Wie ihr Weg sie dorthin gebracht hat, was sie antreibt und wieso ihr das Thema so wichtig ist, das erfahren wir jetzt.Ich bin Mario Polster, schön, dass ihr dabei seid. Ich freue mich, dass du heute da bist. Hallo, liebe Lydia. Lydia: Hallo Mario, schön, dass ich da sein darf. Interviewer:in: Wir sprechen heute über viele spannende Themen, über deinen Job bei Deloitte. Bevor wir in das Thema Nachhaltigkeit direkt eintauchen, stell dich bitte mal ganz kurz bei unseren Hörer:innen vor. Lydia: Super gerne. Auch wenn man es nicht mehr ganz so hört, weil ich mittlerweile ganz gut Hochdeutsch gelernt habe, bin ich ursprünglich aus Österreich.Ich habe dort Mathematik studiert, also ich bin vielleicht gar nicht die klassische Beraterin, sondern komme so ein Stück weit aus der Zahlen-Daten-Fakten-Welt. Bin aber mittlerweile seit 2014 bei Deloitte und habe mich da eigentlich immer wieder neu erfunden. Ich habe originär gestartet im CFO Consulting, das heißt ganz viel Accounting- und Controlling-Arbeit geleistet, habe dann aber relativ früh festgestellt, dass mein Herz doch für die Nachhaltigkeitsthemen schlägt, dass ich mich da entsprechend positioniere und darf jetzt schon mehrere Jahre lang mich eigentlich mit dem ganzen Thema Sustainability und Climate im weitesten Sinne beschäftigen. Ich habe da jetzt auch vor kurzem die Geschäftsführungsrolle für unsere neu gegründete Sustainability and Climate GmbH übernehmen dürfen und darf entsprechend 24/7 mich meinem Herzensthema widmen. Darüber hinaus sitze ich in München, bin leidenschaftliche Taucherin und Tänzerin und verbinde da auch die Freizeitaktivitäten immer mal wieder mit dem Nachhaltigkeitsthema. Interviewer:in: Ja, sehr schön. Also das klingt doch schon mal nach einem sehr runden Bild, das auch sehr gut zu dir passt.Alle reden ja über Nachhaltigkeit, aber welche Themen umfasst das Ganze denn überhaupt konkret und wieso ist die Auseinandersetzung damit eigentlich für uns alle so wichtig? Und was sind da die größten Herausforderungen für die Gesellschaft und auch für Unternehmen? Lydia: Ich glaube, eine total spannende Frage und eine, die auch gar nicht so leicht zu beantworten ist, auch wenn jeder irgendwie so ein Gefühl hat und wir ja in Zeitungen auch ganz viel von Nachhaltigkeit sprechen. Als ich angefangen habe, mich mit dem Thema zu beschäftigen, habe ich ganz viele Unternehmen getroffen, die für sich überhaupt nicht wussten: Was ist eigentlich Nachhaltigkeit und was steckt dahinter?Wenn wir so ein Stück weit drauf gucken, wo wir heute stehen, dann ist es, glaube ich, so, dass sich relativ stark herauskristallisiert hat, dass wir Nachhaltigkeit eigentlich als E,S und G verstehen.E steht für Environmental, also all die Themen um Dekarbonisierung, aber auch um Wasser, um irgendwelche Waste-Themen etc., sondern wirklich die gesamte Umweltperspektive.Wir haben die S-Komponente, die stärker die sozialen Themen mit betrachtet, das heißt Dinge wie Menschenrechte, Dinge wie Diversität, alles, was da im Hintergrund ist. Und am Ende haben wir auch das Thema Governance, also die Frage: Sind wir denn transparent, indem wie wir arbeiten? Haben wir die richtigen Standards? Wie gehen wir mit so Dingen wie Kinderarbeit etc. um, dass wir uns da entsprechend positionieren? Warum beschäftigen wir uns mit Nachhaltigkeit? Ist, glaube ich, auch eine Frage, die sich viele Unternehmen vor allem stellen, mit denen ich zusammenarbeiten darf. Ich glaube, das eine große Thema, das unabdingbar ist, ist, dass wir natürlich Stand heute regulatorisch damit verpflichtet sind, das Thema anzugehen. Jeder, der so ein Stück weit Zeitung liest, sieht: Da gibt es Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetze. Da gibt es eine EU-Taxonomy, die ansteht. Das heißt, es gibt einfach eine regulatorische Verpflichtung, da ein Stück weit transparenter zu sein, sich auch Ziele zu setzen und damit umzugehen.Ich glaube aber, dass es noch ganz, ganz viele andere Gründe gibt. Ja, ich komme aus der Finanzwelt, deswegen der eine Grund, der wahrscheinlich jedem einleuchtet, sind: Wohin fließen denn eigentlich Investments? Wenn man sich heute mal so eine Kapitalmarktkommunikation anguckt, einen jährlichen Review etc., dann stellt man fest: Da wird gar nicht mehr nur über Financial gesprochen, sondern da werden ganz, ganz viele Fragen tatsächlich auch zum Thema Nachhaltigkeit gestellt. Das heißt: Wer günstige Refinanzierungsmöglichkeiten will, wer aber auch Versicherungen etc. haben will, der kommt gar nicht mehr aus, sich damit zu beschäftigen. Und am Ende, glaube ich, sind es auch alle wir selber. Wenn wir mal schauen, wie sich das Consumer-Verhalten ändert, wie unterschiedlich da angegangen wird, aber auch, was eigentlich den jungen Talenten am Arbeitsmarkt wichtig ist, dann stellen wir fest, dass da Nachhaltigkeit ein ganz, ganz wichtiger Erfolgsfaktor ist, um auch für Unternehmen langfristig da entsprechend sich zu positionieren. Klingt also alles super, schöne Nachhaltigkeitswelt. In der Realität ist es natürlich gar nicht so einfach. Ich habe vorher erklärt, was so ESG eigentlich bedeutet, was da dahinter steckt. Ich glaube, was relativ schnell auffällt, ist: Das ist total breit und das sind ganz, ganz viele Themen. Aber die zu fassen, ist gar nicht so einfach, die zusammenzubringen und dann auch sicherzustellen, dass das irgendwie nicht nur auf schönen PowerPoint-Slides bleibt, sondern dass es wirklich ins operative Doing geht, dass man die Themen umsetzt, dass Veränderungen in der Organisation geschaffen werden. Es ist schon ein richtig langer Transformationsprozess, was auch so ein Stück weit zur zweiten großen Challenge kommt. Wir sind es irgendwie gewöhnt, immer kurzfristig zu denken. Ja, kennt man wahrscheinlich von sich selber, zumindest ich: Ich habe gerne To-do-Listen, die ich abhaken kann und wo ich am Ende vom Tag sagen kann: Jetzt war ich erfolgreich. Wenn wir über so Themen wie Dekarbonisierung sprechen, dann gibt es zwar ganz, ganz viele kleine Maßnahmen, aber der langfristige Erfolg, der geht teilweise über Jahrzehnte. Und das ist natürlich ein Betrachtungsraum, den sind wir gar nicht so gewohnt. Normalerweise gucken wir irgendwie so auf drei bis fünf Jahre im Durchschnitt, und jetzt plötzlich müssen wir da bedeutend länger denken und auch heute schon die Veränderung einleiten, die vielleicht erst in zehn, 20 Jahren dann einen entsprechenden Benefit liefern. Interviewer:in: Ja, auf jeden Fall. Also ich glaube auch, dass das vielen gar nicht so klar ist, dass das wirklich ein Thema ist, wo man jahrelang dauerhaft darauf einzahlen muss, damit dann wirklich am Ende auch was dabei rauskommt. Da kann man eben jetzt nicht nur einmal sagen: Bitte recycelt und bitte fahrt Elektroauto, sondern es sind halt wirklich größer gefasste Themen. Und da interessiert mich natürlich jetzt, welche Rolle denn Deloitte als eines der weltweit führenden Prüfungs- und Beratungsunternehmen in diesen ganzen Nachhaltigkeitskontext einnimmt. Und du hast ja auch vorher erwähnt, dass ihr vor kurzem die Nachhaltigkeitsberatung, Deloitte Sustainability and Climate GmbH, gegründet habt. Inwiefern bringt euch die denn noch mal nach vorne? Lydia: Also wenn wir drauf gucken: Deloitte, wir sind die global größte Professional Services Firma, irgendwie mehr als 450.000 Mitarbeitende, die da unterwegs sind, die Themen vorantreiben. Und wir haben das für uns in den letzten Monaten und Jahren recht stark reflektiert und eigentlich gesagt: Naja, das bedingt auch ein Stück weit Verantwortung. Ich glaube, durch das, dass wir eben global unsere Sitze haben, dass wir so viele Personen haben, die ganz, ganz viele tolle Dinge in ihren Köpfen haben, haben wir eine Verantwortung, dass wir diese Nachhaltigkeitstransformation auch mitgestalten, dass wir da mit dabei sind und nach vorne treiben. Auf der einen Seite natürlich ein Stück weit, ich sag mal, für uns selber. Auch wir haben viele Dienstreisen, auch wir fahren Autos etc. Aber viel spannender tatsächlich ist unser Impact, den wir haben können, wenn wir mit unseren Unternehmen, mit denen wir tagtäglich arbeiten, dann auch wirklich nach vorne gehen. Und was meine ich damit ganz plastisch?Wir sehen halt einfach ganz viel, was am Markt passiert. Wir helfen den Unternehmen, die Probleme zu lösen, die sie vielleicht alleine nicht lösen können, und wir können vor allem sicherstellen, dass wir Geschwindigkeit erzeugen, weil wir einfach wissen: Was sind so die Learnings, die wir aus anderen Themen mitgenommen haben? Wo kann man vielleicht das ein oder andere Fettnäpfchen auch mal auslassen und vielleicht einen Sprung hinlegen, weil man eben Dinge nutzt, die andere schon gemacht haben, weil man sieht, was Methoden sind, was Ansätze sind, die funktionieren? Und ich glaube, da ist unsere ganz elementare Rolle, dass wir sagen: Wir wollen unseren Impact leisten. Wir wollen diese gesamtheitliche Transformation der Wirtschaft nach vorne treiben und da unser kleines Stückchen eben dazu beitragen, dass die Unternehmen, die mit uns arbeiten, dann vielleicht ein Stück weit schneller mit ganz, ganz viel Qualität ankommen. Warum braucht es dazu eine eigenständige GmbH? Ja, ich glaube, die erste wichtige Message ist: Deloitte an sich geht in Richtung Nachhaltigkeit. Das heißt, egal, wo bei uns Personen sitzen, wir beschäftigen uns alle mit den Themen und es gibt, glaube ich, kein einziges Beratungsprojekt mehr, aber auch kein einziges Prüfungsmandat mehr, wo wir uns nicht in irgendeiner Weise auch mit Nachhaltigkeit beschäftigen. Was uns aber wichtig war, war schon noch mal ganz klar zu zeigen, wie wichtig uns das Thema ist und dass wir da wirklich uns explizit nach vorne lehnen und sagen: Wir wollen diese GmbH, die ein Stück weit auch Vordenker:in ist und Speerspitze für das Thema. Das heißt, so ein Stück weit einen Ort schaffen, wo wir spezifisches Wissen bündeln können, wo wir auch die Personen mit reinbringen, die vielleicht nicht die klassischen Profile haben eines Beraters, ja, der BWL-Studierende, der reinkommt und gerne Financial optimiert, sondern wo wir wirklich sagen: Wir brauchen auch ein Stück weit Exot:innen, die dort dahinter sind. Wer sind die Wasserstoff-Expert:innen, die wir haben? Was sind Kolleg:innen, die wir haben, die in NGOs gearbeitet haben, mit denen wir umgehen? Die vielleicht eine ganz detaillierte Spezialexpertise in Thema XY haben? Und denen wollten wir ein Zuhause bieten, ein Zuhause, wo sie sich entfalten können, wo sie auch ein Stück weit in einer, ich würde fast sagen, Startup-ähnlichen Atmosphäre die Chance haben, diese Themen nach vorne zu treiben und so helfen, dass wir als GmbH, aber vor allem auch wir als Gesamtfirma Deloitte noch mehr Impact haben und diese Transformation dann auch entsprechend beschleunigen. Interviewer:in: Ja, sehr gut. Und vor allem hat das ja auch eine gewisse Außenwirkung, also im Sinne: Wir meinen das ernst. Also das ist dann schon nochmal eine andere Nummer. Und du hast das auch vorher gerade erwähnt: Manche Kunden brauchen vielleicht auch noch so ein bisschen Hilfe, um vielleicht auch mal zu identifizieren: Wo soll die Reise denn überhaupt hingehen? Was liegt denn im Bereich des Möglichen bei uns sozusagen? Und um eure Kunden richtig gut beraten zu können, habt ihr ein sehr, sehr interdisziplinäres Team zusammengestellt. Welche Profile finden wir denn da genau bei euch vor? Und wie läuft denn die Zusammenarbeit in einem solch diversen Team genau ab? Und vielleicht hast du auch noch den ein oder anderen Erfolgstipp in dem Kontext für uns. Lydia: Super gerne. Also ich glaube, man muss sagen: Die Profile an sich sind wirklich super divers, und ich glaube, das ist auch total essentiell, um da erfolgreich zu sein. Die sind auf der einen Seite vom Typus Mensch divers, das heißt: Wir haben die Kolleg:innen, die total Spaß haben, mit Zahlen, Daten, Fakten zu arbeiten. Haben aber auch die Kolleg:innen entsprechend bei uns im Team, die stärker auf der Kommunikations- und Change-Seite sind, das heißt vom Habitus, von dem, wie die agieren, schon mal anders, aber tatsächlich auch vom inhaltlichen Fokus. Das heißt, um das Thema greifen zu können, brauchen wir Personen, die ganz stark in regulatorischen Themen sind, die die Politik verstehen, die verstehen, wie Gesetze funktionieren, die aber auf der anderen Seite auch verstehen: Wie funktionieren denn eigentlich Unternehmen? Was sind einzelne Industrien? Man kann sich vorstellen, dass so eine Nachhaltigkeitsstrategie in der Automobilindustrie total anders aussieht wie in der Chemieindustrie. Das heißt, ich muss die unterschiedlichen Bereiche auch verstehen, muss da reingehen. Und am Ende haben wir auch einige Kolleg:innen entsprechend im Team, die ganz stark darin sind, das dann in die Umsetzung zu bringen. Das heißt auf der menschlichen Ebene, das heißt aber auch in Prozessen, das heißt in Systemen. Das heißt: Wir müssen sicherstellen, dass alles das, was wir uns konzeptionell überlegen, dann wirklich ins Doing geht und auch umgesetzt wird. Wie arbeitet man dann zusammen? Ich glaube, so schwierig ist es bei dem Thema Nachhaltigkeit gar nicht, weil ich, wenn ich mich so umgucke, was die Kolleg:innen sind, die wir mit im Team haben, dann fällt da auf, dass, glaube ich, alle ESG-Personen meistens auch einen gewissen Fokus auf die S-Komponente im ESG, nämlich auf die soziale Komponente legen. Das heißt, wir stellen ganz stark fest, dass die total Lust haben auf Zusammenarbeit und dass jede:r von uns tatsächlich sehr, sehr interessiert ist an anderen Perspektiven, an anderen Blicken auf die Welt. Und gemeinsam aber doch diese Vision besteht von: Wir treiben die Transformation voran, wir machen die Welt ein Stück weit besser, als sie vielleicht heute ist. Und deswegen ist, glaube ich, der Schlüssel zum Erfolg darin: Die gemeinsame Motivation, aber vor allem auch das ganz starke Zuhören, gemeinsam nach vorne treiben und das Ziel auch an der Stelle nicht aus den Augen verlieren. Und dann funktioniert es eigentlich auch ganz gut. Interviewer:in: Ja, also die gemeinsame Motivation treibt euch da an. Und natürlich ist das auch ein Thema, das davon lebt, dass da an einem Tisch viele verschiedene Leute mit vielen verschiedenen Ansichten sitzen und auch vielen verschiedenen Ideen natürlich. Wenn wir jetzt auf dich so ein bisschen persönlich schauen: Was ist denn deine persönliche Motivation, dich mit dem Thema Nachhaltigkeit nicht nur privat, sondern eben auch beruflich so intensiv auseinanderzusetzen? Und wenn du so ein bisschen zurückschaust, was waren denn so deine persönlichen Highlights im letzten Jahr, wo dir auch immer wieder klar wird, dass das, was du machst, genau das Richtige für dich ist? Lydia: Ja, ich glaub, meine persönliche Motivation kommt tatsächlich aus meinem Leben vor Deloitte. Als ich noch Studentin war, habe ich tatsächlich aktiv als Tauchlehrerin gearbeitet, sowohl in Österreich als auch vor allem in Ägypten, und hab alle Ferien, die es damals gab, dazu genutzt, immer wieder ans Meer zu fahren und dort entsprechend zu arbeiten. Und das war relativ augenöffnend, wie sich denn eigentlich unsere Welt verändert. Weil wenn man sich so ein Riff anguckt und alle sechs Monate immer wieder am selben Riff tauchen ist, dann merkt man irgendwann so: Hm, jetzt sind die großen Fische weg. Jetzt sind die tollen Korallen weg. Jetzt wird das Ganze ein Stück weit nicht mehr so farbenfroh, wie es war. Was in mir ganz viel verändert hat, weil ich einfach gesagt hab: Ich möchte diese Schönheit der Welt bewahren und ich finde es total schade, wenn diese Dinge eben plötzlich nicht da sind. Und ich glaube, das hat damals vor den kleinen Nachhaltigkeitsfunken in meinem Herzen gesät, wo ich gesagt habe: Irgendwie möchte ich mal was dafür tun. Und als ich dann in meiner täglichen Arbeit festgestellt habe: Das ist gar nicht so weit weg. Ich komme aus der Accounting-Controlling-Welt, ich habe Ziele festgesetzt, ich habe Reports erstellt, ich habe mich darum gekümmert, wann kommt welches Produkt auf den Markt. Alles Fragen, die natürlich man aus einer finanziellen Sicht bewerten kann, die man aber ganz, ganz stark auch aus einer entsprechenden Nachhaltigkeitssicht bewerten kann. Und für mich war das so der Trigger zu sagen: Ich möchte Nachhaltigkeit wegbringen von einem esoterisch angehauchten Thema, wo man sagt: Das sind nur Gutmenschen dahinter, hin eigentlich zu etwas, was wirklich Hand und Fuß hat und wo man am Ende auch zeigen kann, dass es bei Nachhaltigkeit eben nicht drum geht, ich sag mal, ganz, ganz viel Geld auszugeben und Investitionen zu tätigen und ja, so ein Stück weit nettes Marketing zu machen, sondern dass es eigentlich was ist, was super essentiell für den Unternehmenserfolg der Zukunft ist. Und dass man, wenn man die richtige Entscheidung trifft und Nachhaltigkeit wirklich als Entscheidungsgröße mit einnimmt, in Zukunft erfolgreicher sein wird. Und das eben damit auch zu einem Kernelement der DNA von einem Unternehmen wirklich wird. Meine Highlights, und ich glaube, davon gab es ganz, ganz viele, das ist gar nicht so einfach, die auszuwählen, Mario. Aber ich glaube, wenn ich da drauf gucke, dann ist das persönliche Highlight natürlich die Gründung unserer GmbH. Mein Mitgeschäftsführer und ich, wir haben da ganz, ganz lange darauf hingearbeitet, mit allen Höhen und Tiefen, die es in so einem Prozess gibt. Aber es war wahnsinnig schön, dann die Verträge zu unterschreiben, das Team um sich rumzusitzen zu haben, auch wirklich diese Motivation zu spüren von: Wir starten jetzt durch. Und bis heute ist bei jedem Thema, das wir neu gewinnen, wo wir neu reingehen, eine ganz, ganz große Freude, einfach zu wissen: All die Ideen, die wir uns auf Papier gemacht haben, die funktionieren auch wirklich, die werden angenommen und die haben den Impact, den wir uns wirklich gewünscht haben. Das ist so das große Highlight. Es gibt aber, glaube ich, auch ganz, ganz viele kleine. Und für mich ist es immer was ganz Besonderes, wenn ich merke, dass Personen Dinge verstehen. Und in ganz, ganz vielen Projekten sind wir so ein Stück weit auch kleine Trainer:innen, die eben Verständnis dazu bringen: Was ist Nachhaltigkeit, was steckt dahinter? Und da gibt es dann die tollsten Erlebnisse, wo jemand plötzlich die Hand hebt und meint: Oh, jetzt habe ich es endlich verstanden. Oder einfach noch mal nur eine Frage stellt, was aber total schön ist, weil man da einfach merkt: Es gibt wirklich Impact, es verändert sich was und man treibt was. Und eines dieser Highlights, glaub ich, war tatsächlich das World Economic Forum. Ich durfte Anfang des Jahres in Davos mit dabei sein, damit ganz, ganz viel spannenden Persönlichkeiten auch über Nachhaltigkeit sprechen, über das, was dahinter steht. Und es war für mich total schön zu sehen, wie sehr dieses Thema in den Köpfen der handelnden Personen angekommen ist, wie viel Ehrlichkeit da dahinter steckt, wie viel Motivation dahinter steckt, das zu treiben. Und war mit Sicherheit eines der Erlebnisse, das mich noch ganz, ganz lange prägen wird. Interviewer:in: Ja, das kann ich mir vorstellen. Und vor allem ist es auch schön zu hören, dass dein Jahr wirklich geprägt war von Highlights. Also ich glaube, die Motivation könnte bei dir auf jeden Fall nicht höher sein. Und du hast ja auch bislang schon eine steile Karriere bei Deloitte hingelegt und bist jetzt eben auch noch frischgebackene Geschäftsführerin der Sustainability and Climate GmbH. Welche Herausforderungen bist du denn da auf deinem Weg begegnet und wie hast du diese erfolgreich hinter dich gebracht? Lydia: Gar nicht so eine einfache Frage, spricht ja niemand gerne über Herausforderungen. Aber ich glaube, es gibt immer Ups and Downs. Die größte spannende Herausforderung für mich, glaub ich, in den letzten Jahren war: Priorisieren. Was meine ich damit? Wenn man in einer Firma anfängt wie Deloitte, dann hat man im Grunde Optionen an jeder Angel hängen. Da sind tolle Möglichkeiten, das sind unterschiedlichste Bereiche, unterschiedlichste Kolleg:innen, mit denen man sich aktiv austauschen kann, mit denen man arbeiten kann. Und man wird relativ schnell feststellen, dass eigentlich alles spannend ist, man irgendwie auf alles Lust hat und am liebsten überall alles greifen würde. Und da aber dann auch zu sagen: Was ist es denn, was mir wirklich Spaß macht, wo möchte ich mich positionieren? Bedeutet meistens auch, irgendjemand anderen zu sagen: Das kann ich gerade nicht mehr machen. Oder: Da muss ich mal priorisieren, da muss ich Themen anders gestalten. Und ich glaub, ganz viel davon ist wirklich sich selbst treu bleiben, so ein Stück weit auch in sich hineinhören, wissen, was man möchte, und da dann eben auch mal Nein zu sagen und sich so aber entsprechend zu positionieren. Interviewer:in: Ja, also, das hast du auf jeden Fall sicher gut gemeistert. Und das war jetzt auch schon einer der Tipps. Aber ich würde jetzt trotzdem noch gerne wissen, wenn jetzt jemand zuhört, der oder die vielleicht auch in der Situation ist tatsächlich: Was sind denn deine Tipps an junge Frauen, die eine Führungsposition wie du im Nachhaltigkeitssektor anstreben? Lydia: Ja, wenn wir den Nachhaltigkeitssektor ansprechen, dann haben wir da erstaunlicherweise total viele Frauen. Deswegen würde ich meine Tipps vielleicht an Frauen und Männer richten. Ich glaube, es gibt auch ganz viele Herren der Schöpfung, die Lust haben auf Nachhaltigkeit. Und die Learnings sind für mich eigentlich immer dieselben. Und ich glaube, wenn ich so ein Stück weit zurück gucke, dann sind so drei ganz zentrale Punkte, die sich immer wieder wiederholen. Und die auch bei den Kolleg:innen, die ich so beobachten darf, die erfolgreich sind, glaube ich, omnipräsent sind. Das Erste ist: Das zu finden, wofür man brennt und wofür man Leidenschaft hat. Also ich glaube, man ist immer dann erfolgreich, wenn man für ein Thema arbeitet, das einen mitnimmt, wo man die Leute mitnimmt, wo man strahlt, wenn man drüber spricht. Das heißt eben sein Ding zu finden und das dann auch entsprechend zu verfolgen. Und wenn man das tut, dann kommen wir schon zu Tipp zwei: Darüber auch zu sprechen. Das ist vielleicht wirklich ein kleiner Tipp, der sich vor allem an die weiblichen Personen richtet. Wenn tolle Dinge passiert sind, wenn man Dinge erreicht hat, wenn man Dinge geschafft hat, dann entsprechend auch das zu kommunizieren, auch stolz sein zu dürfen für die Dinge, die man geschafft hat, die man abbildet, ist, glaube ich, was ganz, ganz Wichtiges, um einfach auch gesehen zu werden, um entsprechend unterstützt zu werden, Mentor:innen, Sponsor:innen zu finden, die einem auf dem Weg begleiten und dann entsprechend auch die Karriereleiter entsprechend mit raufpushen. Und das ist, glaub ich, auch schon Punkt drei: Netzwerk, Netzwerk, Netzwerk. Ich glaube, wir sind alle nicht alleine erfolgreich, sondern wir sind immer dann erfolgreich, wenn wir mit tollen Leuten zusammenarbeiten. Das können Führungskräfte sein, das können Mitarbeitende sein, das können Peers sein, das können aber auch Kunden sein, mit denen man zusammenarbeitet. Und ich glaub, ganz essenziell, vor allem in der Beratung, ist es recht früh anzufangen, dieses Netzwerk auch wirklich zu pflegen, auch zu gucken: Wie baue ich eigentlich ein belastbares Netzwerk? Wer sind die Personen, mit denen ich auch in 20 Jahren noch gerne zusammenarbeiten möchte, um darauf aufbauend dann entsprechend auch seine Erfolgsstory im Unternehmen aufsetzen zu können. Interviewer:in: Also wirklich sehr spannend und auch schön, dass du dir heute auch die Zeit genommen hast, tatsächlich darüber zu sprechen, was du so alles tust und vor allem auch das tust, wofür du brennst. Weil ich unterschreibe das: Wenn man wirklich zu 100 % auch privat ein bisschen hinter einem Thema steht, dann kann das ja tatsächlich nur alles super erfolgreich werden. Und das Gefühl habe ich auf jeden Fall. Also liebe Lydia, ich bedanke mich bei dir für deine Zeit und für deine wirklich tollen und authentischen Einblicke in die Welt der Nachhaltigkeit und vor allem auch in eure neue GmbH, die sich wirklich dem Thema zu 100 % widmet. Ich wünsche dir da auf jeden Fall alles, alles Gute und ganz viel Erfolg auf deinem weiteren Weg. Lydia: Vielen lieben Dank, Mario. Interviewer:in: Mach's gut. Tschüss. Lydia: Tschüss.